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PSNV-NET PLUS beim Parlamentarischen Lunch des IFAF Berlin
Regelmäßig bringt das Institut für angewandte Forschung Berlin (IFAF) Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammen, um sich über neue Transferprojekte in der Region auszutauschen.
26.09.2023 — Sven Lüders
Beim Parlamentarischen Lunch, der am 26. September 2023 in den Räumen der Technologiestiftung Berlin stattfand, stellt sich u.a. das am FÖPS angesiedelte Projekt PSNV-NET PLUS vor.
Das Transferprojekt knüpft an das Forschungsprojekt PSNV-NET an, welches von 2018 bis 2020 die psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) am Beispiel des Attentats auf dem Berliner Breitscheidplatz 2016 analysierte. PSNV-NET kam zu dem Ergebnis, dass die verschiedenen Akteur*innen der PSNV in der Akutphase einer Großschadenslage bislang unzureichend handeln und ihre Zusammenarbeit mit Polizei und Feuerwehr verbesserungswürdig ist. Das Projekt stellte fest, dass sich Großschadenslagen drastisch von den "normalen" Einsätzen der Helfer*innen unterscheiden, weshalb etablierte Routinen und Handlungskompetenzen den Erfordernissen nicht gerecht wurden. In dem Projekt wurden daher neue Einsatzroutinen für Großschadenslagen (u.a. zur Verwendung von Ersthelfer*innenkarten), Vorschläge zur besseren Einsatzkoordination sowie zur Einrichtung einer dezentralen Kontaktstellen für Betroffene erarbeitet.
Die Grundlagen und Einsatzbedingungen für die Helfer*innen der PSNV wurden auf Landesebene mit dem 2021 verabschiedeten PSNV-Gesetz erstmals in Deutschland gesetzlich geregelt. Das Forschungsprojekt PSNV-NET PLUS, das noch bis zum Ende des Jahres 2023 läuft, untersucht die Umsetzung und Machbarkeit dieser Empfehlungen und will sie in ein Konzept integrieren, das auch die neuen rechtlichen Rahmenbedingungen und die Einsatzerfahrungen der Berliner Hilfskräfte aufnimmt und berücksichtigt. Dafür werdem die vorliegenden Handlungsempfehlungen aus PSNV-NET nach Bedarf aktualisiert und hinsichtlich ihrer kurz-, mittel- und langfristigen Umsetzbarkeit bewertet. Ziel des Projektes ist es, die Resilienz der Stadtgesellschaft in Großschadenslagen langfristig zu stärken.